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Hüter der fünf Leben

Ein Coverkauf mit vielen Erwartungen und ebenso vielen Enttäuschungen!

Inhalt

Fast schien es, als würde Liam das Mal direkt auf dem Herzen tragen. Er zog mit dem Zeigefinger die Linien des Symbols nach und sie leuchteten bei der Berührung wie ein gleißender Lavastrom.
Für die 17-jährige Vivien zählen die Sommertage, die sie bei ihrem Vater in einem kanadischen Nationalpark verbringt, zu den schönsten im Jahr. Doch dann begegnet sie dem gut aussehenden Liam, ihrem Freund aus Kindertagen, und nichts ist mehr wie zuvor. Scheinbar ohne Grund verhält er sich ihr gegenüber kühl und distanziert. Als sie schließlich das seltsame Mal auf seiner Brust entdeckt, fasst Vivien den Entschluss, Liams Geheimnis zu lüften – und kommt ihm dabei gefährlich nahe…
"Hüter der fünf Leben - Nica Stevens"

Informationen


Titel: Hüter der fünf Leben
Autor: Nica Stevens
Verlag: Carlsen-Verlag
Erscheinungsdatum: 24. März 2017
Seiten: 288
Genre: Fantasy
Preis: 11,99€

Mit der Inhaltsbeschreibung, die wir auf dem Buchrücken finden, ist eigentlich schon alles Relevante zum Inhalt dieses Buches gesagt und meiner Meinung nach eigentlich schon viel zu viel. Schon jetzt wissen wir, welches Geheimnis der gutaussehende und mysteriöse Liam mit sich trägt und was ihn eigentlich dazu veranlasst, der liebenswürdigen und doch auch neugierigen Vivien so kühl und distanziert gegenüberzutreten. Doch wer denkt, dass damit bereits alle Geheimnisse um den geheimnisvollen Schönling geklärt sind, der hat sich gewaltig geschnitten. Das mysteriöse Zeichen und die vielen besonderen Fähigkeiten, welches dieses mit sich bringt, sind erst der Anfang einer wirren und aktiongeladenen Geschichte in dem Nationalpark Jaspers…

Meine Meinung

Eines kann man „Hüter der fünf Leben“ auf jeden Fall nicht vorhalten und das ist: fehlende Aktion und Handlung. Der Leser wird von einem Mysterium in das nächste geworfen, erfährt von Intrigen, bösen Machenschaften und Geheimnissen, welche eigentlich eine ganze Trilogie füllen könnten. Diese dann auf knappe 300 Seiten zu quetschen – eine durchaus schlechte Idee. Dass es um den mysteriösen Liam und sein „Geheimnis“ geht, welches ja spätestens nach dem Studieren des Klappentextes für den aufmerksamen Leser kein Geheimnis mehr war, wird bereits zu Beginn der Geschichte klar. Alles scheint sich für unsere unscheinbare Protagonistin komplett um den schönen Freund aus Kindertagen zu drehen. Bereits hier wird ein Motiv deutlich, was sich durch das ganze Buch zieht: Es ist überladen von Klischees. Ob es nun der schweigsame mysteriöse Liam ist, den Vivien schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat und der sich so zum Positiven verändert hat, dass unserer Protagonistin im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke wegbleibt, oder die aufgedrehte doch etwas schrullige Freundin Leslie, die der Männermagnet schlecht hin ist und immer einen schrecklich kecken Kommentar vom Stapel lässt, sobald sich für sie die Möglichkeit ergibt. Doch damit nicht genug. Es folgen ein alleinerziehender etwas überforderter Vater, eine Eifersuchtsnummer nach der nächsten und ein Gefühlschaos in unserer Protagonistin, das sich gewaschen hat.

Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie Nica Stevens geschafft hat, solch eine Geschichte in dieses dünne Buch zu quetschen, doch dementsprechend folgen weitere gravierende Schwächen. So etwas wie einen roten Faden scheint die gesamte Handlung nicht zu kennen. Das zeigt bereits der ständige Schauplatzwechsel. Wir springen von der schicken Villa in Vancouver in den Nationalpark in Jaspers, wieder zurück in die Villa und dann wieder in den Nationalpark... Ich könnte diese Auflistung ewig weiterführen. Mir wurde beinahe etwas schlecht von dem ständigen hin und her. Und natürlich sind Leslie und Liam aus den bizarrsten Gründen immer mit dabei. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Liam und Vivien ist ebenso ein schwindelerregendes Wirrwarr, welches keinen gewissen Regeln zu folgen scheint. Weder den Charakterzügen der Protagonisten, noch den Umständen, in welchen sich unsere Hauptfiguren gerade befinden, noch sonst irgendwelcher Logik. Was mich gleich zum nächsten Aspekt bringt.

"Hüter der fünf Leben - Nica Stevens"
Die Charaktere, welche Nica Stevens geschaffen hat, sind allesamt stumpf und oberflächlich. Es ist schwierig einem Charakter in so einer kurzen Zeit wirkliche Tiefe zu verleihen, aber wenigstens von den Protagonisten erhofft man sich, dass sie etwas durchdacht sind. Vivien – unsere Protagonistin – ist – auf den ersten Blick hin – ein unscheinbares und sehr neugieriges 17-jähriges Mädchen, die jedoch im Verlaufe des Buches ihre rebellische Ader entdeckt. Viel mehr lässt sich zu ihr eigentlich als Person nicht sagen, was meiner Meinung nach eigentlich schon genug sagt. Auch Liam bleibt der mysteriöse, distanzierte und super heiße Typ, auf den eigentlich jedes Mädchen steht. Und auch die Nebencharaktere bleiben bei einem oder zwei Charakterzügen. Leslie: Laut und auffällig. Großvater: Streng und etwas böse. Und so weiter. Die ganze Geschichte ist überladen von Charakteren, von welchen die Hälfte noch nicht einmal eine wirkliche Funktion haben. Es ist einfach zu viel und dadurch gewinnt keiner der Charaktere an Tiefe.

Die fehlende Tiefe des ganzen Buches ist jedoch nicht alleine auf den fehlenden roten Faden und Kürze des ganzen Werkes zu schieben. Auch der Schreibstil der Autorin trägt nicht wirklich zu einer Verbesserung der gesamten Lage bei. Bereits das erste Kapitel ist geprägt von einfachen Dialogen, die nicht wirken, als würde man sie je aus dem Mund einer Person hören, stumpfen Beschreibungen und Gedankengängen, die nicht wirklich jeder verstehen muss. Der Schreibstil – es tut mir leid, dass ich das sagen muss – wirkt amateurhaft und unprofessionell. Ob es nun Handlungen sind, die in Windeseile aneinander gereiht werden, oder stumpfe Gedankengänge, die immer und immer wieder aufgelistet werden.

Fazit

300 Seiten die ihr Geld einfach absolut nicht wert sind. Stumpfe Charaktere, eine nicht durchdachte überladene Handlung, die vor Klischees nur so tropft, und ein Schreibstil, der mich erschaudern lässt. Mein Fazit: Lasst die Finger davon!
1/10 ★


„Ich kann dir keine Antworten geben, weil ich sie selbst nicht weiß. Aber ich kann dir zeigen, was mich anders macht.“

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